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Erläuterungen zu verschiedenen Krankheitsbildern

Neben den schon genannten Beschwerden und Krankheitsbildern wie Schwindel, Schlafstörungen, Kopfschmerzen, Hirnleistungsstörungen / Demenzen gehören folgende Krankheitsbilder zu den häufigsten neurologischen Erkrankungen: Multiple Sklerose (MS) und andere entzündliche Gehirn- und Nervenerkrankungen, Parkinson-Syndrome und andere Bewegungsstörungen wie Dystonien und Tremorerkrankungen, Schlaganfälle und Erkrankungen der Hals- und Hirngefäße, Epilepsie, Kopf- und Hirnverletzungen, Nervenschäden, Rückenmarkserkrankungen, Muskelerkrankungen, Gehirntumore und erregerbedingte entzündliche Nervenerkrankungen (Herpes Zoster, Meningitis, Enzephalitis etc). Auch seltene neurologische Erkrankungen (bspw. Myasthenia gravis, Amyotrophe Lateralsklerose) werden in meiner Praxis fachärztlich behandelt..

Schwindel (Vertigo)

Schwindel gehört zu den häufigsten Symptomen in der Medizin. Es gibt verschiedene Schwindelarten, von denen einige gut behandelbar sind (z.B. der benigne paroxysmale Lagerungsschwindel). Andere Schwindelarten können Symptome einer schwerwiegenden neurologischen Erkrankung (Durchblutungsstörungen / Gefäßverengungen / Schlaganfall, Hirntumoren, Entzündungen) oder auch einer Medikamentennebenwirkung sein, weswegen eine gezielte Diagnostik eingeleitet werden muss. In den meisten Fällen ist eine Ultraschalluntersuchung der Halsgefäße erforderlich, was in meiner Praxis schon am ersten Termin durchgeführt werden kann.

Kopfschmerzen / Migräne / Gesichtsschmerzen

Es gibt weit über 100 verschiedene Kopfschmerzarten, wobei Kopfschmerzen vom Spannungstyp und die Migräne (mit oder ohne Aura) am häufigsten anzutreffen sind. Für die Diagnose jeder Art von Kopfschmerzen, ist eine eingehende Befragung und neurologische Untersuchung notwendig. In einigen Fällen ist es zudem erforderlich, ein Bildgebung des Gehirns (MRT oder CCT) durchführen zu lassen. Grundsätzlich ist zwischen primären und sekundären Kopfschmerzen zu unterscheiden. Der Begriff “sekundärer Kopfschmerz” bedeutet, dass der Kopfschmerz durch eine zugrunde liegende, somatische Erkrankung entstanden ist, z.B. Hirntumor, Bluthochdruck, Entzündungen, Gefäßprozesse, Medikamentenübergebrauch, Sinusitis, oder eine andere körperliche Störung. Bei den primären Kopfschmerzen lässt sich hingegen keine andere somatische Ursache für den Kopfschmerz ermitteln. Zu den primären Kopf- und Gesichtsschmerzen gehören z.B. Migräne, Cluster- und Spannungskopfschmerzen. In jedem Fall ist immer eine rasche und kompetente differentialdiagnostische Abklärung der Kopfschmerzen von großer Bedeutung. Die Behandlung der Kopfschmerzen und natürlich auch der häufig vorkommenden Migräne richtet sich nach den Richtlinien der Deutschen Migräne- und Kopfschmerzgesellschaft. Bei Migränekopfschmerzen ist grundsätzlich zwischen einer Akuttherapie zur Kupierung der Migräneattacke und einer Migräneprophylaxe unterschieden werden soll.

Warnhinweis: Starke, bisher nie gekannte Kopfschmerzen, die möglicherweise auch noch mit Erbrechen einhergehen, sind unverzüglich neurologisch, ggf. sogar im Krankenhaus abzuklären.

Gedächtnis- und Konzentrationsstörungen / Demenz

Bei Gedächtnisstörungen kann es sich um ein Symptom einer Demenz, wie zum Beispiel der Alzheimer-Demenz handeln. Da es viele verschiedene Arten von Demenzen (z.B. vasculäre Demenz, Lewy-Body-Demenz, Parkinson-Demenz, frontotemporale Demenz, Normaldruckhydrocephalus) gibt, die in einigen Fällen kausal behandelt werden können, ist es erforderlich eine sorgfältige neurologisch-psychiatrische Diagnostik, ggf. inklusive einer Bildgebung des Gehirns (MRT oder CCT) durchzuführen. In vielen Fällen ist eine ergänzende testpsychologische Untersuchung notwendig.

Nicht alle Demenzen sind Altersdemenzen. Warnhinweise („Red Flags“) für Demenzen, die dringend einer neurologischen Abklärung bedürfen, sind insbesondere ein früher Beginn (vor dem 60. Lebensjahr), ein rasches Fortschreiten (bspw. über einen Zeitraum von Wochen bis wenigen Monaten), ein abrupter Beginn, eine Beeinträchtigung der Wachheit, Kopfschmerzen oder frühe halbseitige Symptome wie Gefühlsstörungen oder gar Lähmungen.

Kribbelgefühle, Schmerzen, Brennen und/oder Schwäche in den Füßen

Bei diesen Symptomen ist eine neurologische und neurophysiologische Diagnostik notwendig. Diese Beschwerden können die Vorboten oder Symptome einer neurologischen Erkrankung sein, wie bspw. einer Polyneuropathie oder sonstigen Nervenwurzelläsion oder Nervenschädigungen. Polyneuropathien sind häufig mit Krankheiten wie der Zuckerkrankheit (Diabetes mellitus), schädlichem Alkoholkonsum, Schilddrüsenfunktionsstörungen, Tumoren, Entzündungen, Vitamin-B-Mangel und selteneren Störungen assoziiert.

Einschlafen der Hände (Carpaltunnel-Syndrom, Ulnarisrinnen-Syndrom)

Dies ist eine häufige Störung, die sich meist nachts verstärkt und öfters mit Schmerzen einher geht. Die häufigste Ursache hierfür ist eine Nervenkompression (Druck, Nerveneinklemmung). Im typischen Fall ist der Nervus medianus betroffen (Carpaltunnelsyndrom). Etwas seltener kann die Nerveneinklemmung den Nervus ulnaris (Sulcus ulnaris Syndrom) oder Nervus radiales (Supinatorschlitzsyndrom) betreffen. Für das weitere therapeutische Vorgehen ist eine neurologische und neurophysiologische (EMG oder ENG) Diagnostik notwendig. Der EMG- und ENG-Befund gibt zusammen mit dem klinischen Befund Aufschluss darüber, ob die weitere Therapie konservativ (wie in den meisten Fällen) oder operativ erfolgen soll.

Bewusstseinsverlust, Sturz, epileptischer Anfall, Synkope, „Black out“

Die Aufgabe des Neurologen ist es bei Bewusstseinsstörungen / Ohnmachten vor allem eine Epilepsie oder passagere Durchblutungsstörungen des Gehirns, bspw. infolge von Gefäßverengungen (so genannte „TIAs”), nachzuweisen oder auszuschließen.  In vielen Fällen ist ein EEG, eine Duplex-/Dopplersonographie der hirnversorgenden Arterien und/oder ein CCT oder Kernspintomographie des Kopfes notwendig.  Die konservative Behandlung von Epilepsien und Hirngefäßerkrankungen / Stenzen der hirnversorgenden Arterien gehört in die Hand des Neurologen, weswegen bereits bei einem entsprechenden Verdacht eine alsbaldige Vorstellung angeraten wird.

Nacken- und Rückenschmerzen (HWS- und LWS-Syndrom, Lumbago, Lumboischialgie, Hexenschuss, Bandscheibenvorfall)

Wenn diese Schmerzen von einer konstanten Ausstrahlung begleitet sind (z.B. bis zum Daumen, bis zum Knie oder bis zum Großzeh) und / oder mit einem Taubheitsgefühl einhergehen, ist eine neurologische Diagnostik zwingend notwendig. Sind die Schmerzen mit Lähmungserscheinungen, Blasen- oder Mastdarmstörungen verbunden, ist sogar eine dringende neurologische Konsultation angezeigt. Diese Symptomkonstellation spricht dafür, dass eine Nervenwurzel, meistens durch die Bandscheibe, aber auch durch andere Strukturen, z.B. knöcherne Veränderungen der Wirbelkörper oder Tumoren, bedrohlich eingeklemmt ist. Die neurologische Untersuchung und Elektromyographie (EMG) sind in dieser Situation entscheidend für die weitere Therapie bzw. stellen die Indikation für eine chirurgische Intervention oder – wie in vielen Fällen – eine konservative Behandlung.

Zittern (Tremor)

Zittern (Tremor) ist die häufigste neurologische Bewegungsstörung und bedeutet nicht automatisch eine Parkinsonsche Erkrankung. Zittern kann durch viele andere Störungen hervorgerufen werden und auch psychisch, bzw. durch Stress, verstärkt oder gar bedingt sein (verstärkter physiologischer Tremor, psychogener Tremor). Zittern kann auch familiär bedingt, die Folge einer Stoffwechselstörung oder eines Medikamenteneinflusses sein. Ein Tremor kann neben den Händen auch bspw. die Stimme, den Kopf, die Beine oder mehrere Körperregionen gleichzeitig betreffen und in Ruhe, bei Halteinnervation oder bei Zielbewegungen auftreten. Eine neurologische Abklärung ist notwendig, um eine Verwechslung mit Parkinsonschem Zittern auszuschließen, die richtige Therapie einzuleiten und unnötige Behandlungen zu vermeiden.

Da ich über das Zittern meine Doktorarbeit geschrieben habe kann ich Ihnen hier vertiefte Kenntnisse anbieten.

Gehirnerschütterung / Schädel-Hirn-Trauma

Sollten Sie sich den Kopf verletzt haben, sollte sicherheitshalber ein Neurologe aufgesucht werden. Es ist zu klären, ob z.B. eine Gehirnerschütterung (Commotio cerebri) vorgelegen hat als reine Funktionsstörung des Gehirns mit vollständiger Erholung oder aber, ob es zu einer Einblutung in das Schädelinnere (zum Beispiel Subduralhämatom) oder einer Verletzung von Hirngewebe (Contusio cerebi) gekommen ist. Insbesondere bei Schädelverletzungen mit Bewusstlosigkeit ist eine neurologische Abklärung erforderlich.

Schlafstörungen 

Sie können nicht schlafen oder Sie wachen früh auf. Sie sind am nächsten Tag müde, Sie haben Kopfschmerzen, fühlen sich erschlagen – dann sollten Sie darüber mit einem Neurologen oder Psychiater sprechen. Möglicherweise liegt bei Ihnen eine Schlafstörung vor, die auf eine psychische Ursache z.B. eine Belastungssituation / Depression oder auf eine andere Ursache wie z.B. Schlafapnoe (Schlaf- und Atemdysregulation) zurückzuführen ist. Manchmal liegen auch ungünstige Angewohnheiten vor wie Bewegungsmangel, schweres Essen oder ein unregelmäßiger Schlaf-Wach-Rhythmus. Dies gilt es sorgfältig zu untersuchen, um sie bestmöglich behandeln zu können.

Andererseits gibt es auch Erkrankungen mit einer starken Einschlafneigung wie zum Beispiel bei der Narkolepsie. In diesen Fällen ist ebenfalls eine neurologische Untersuchung erforderlich, da es in vielen Fällen sehr hilfreiche Therapieoptionen gibt.

Angst und Panik 

Angst ist eines der häufigsten Symptome in der Medizin. Die Angst wird häufig von körperlichen Beschwerden wie z. B. Herzrasen, Atemnot, Schwindel, Schwitzen, Schmerz, Gleichgewichtsstörung oder Durchfällen begleitet. Die Angst kann entweder situativ gebunden werden oder frei flottierend, situationsunabhängig auftreten. Ängste können entweder als Einzelsymptome, als Angstattacken oder als Begleiterscheinungen anderer Krankheiten vorkommen (z.B. Depression, Psychose, situative Überforderung, körperliche Krankheiten wie Herzinfarkt, Krebs, Sturzgefahr). Eine diagnostische Zuordnung der Angstsymptome ist von hoher Bedeutung, um eine adäquate Therapie einzuleiten. Solange Sie die Angst im Griff haben, ist eine Behandlung nicht unbedingt zwingend notwendig. Sobald die Angst jedoch die Übermacht bekommt und Ihre Gedanken und Handlungen beherrscht, ist eine psychiatrische Behandlung zwingend notwendig.

Depression 

Zu diesem komplexen Begriff ist es wichtig zu wissen, das nicht nur Traurigkeit und Hoffnungslosigkeit Bestandteile der Depression sind, sondern auch weitere Symptome zu depressiven Erkrankungen zählen können. Auch eine Appetitlosigkeit, eine Gewichtsabnahme oder -zunahme, eine Schlafstörung, ein Grübeln, eine Unfähigkeit, Entscheidungen zu treffen, oder Lustlosigkeit kann für eine Depression sprechen. Eine Depression kann auch mit vielfältigen körperlichen Symptomen in Verbindung stehen wie z.B. Kopf- und Rückenschmerzen, Nackenschmerzen, Verstopfung und z.B. Gleichgewichtsstörung. Wir kennen verschiedene Formen der Depression; sie kann einmalig, phasenweise oder chronisch auftreten. Nach einer depressiven Phase kann unter Umständen sogar eine manische Phase folgen, die für den Betroffenen meistens als ein angenehmer Zustand empfunden wird. Trotzdem bringt dieser Zustand große Gefahren mit sich und ist behandlungsbedürftig. In einer schweren depressiven Phase können psychotische Gedanken wie z.B. Verarmungsideen, Schuldgefühle, Krankheitswahn vorkommen, die nicht selten mit Selbstmordgedanken verbunden sein können. Bei einer solchen Symptomkonstellation ist eine nervenärztliche Behandlung dringend erforderlich.

Arbeitsplatzkonflikte: 

Heutzutage sind die betrieblichen Verhältnisse häufig sehr angespannt und kompliziert. Die humanpsychologischen Werte stimmen mit den wirtschaftlichen Zielen der Firmen nicht immer überein. Nicht jeder Mitarbeiter ist in der Lage, den Druck zu bewältigen. Man wird mit Vorwürfen, Aggression und Unterstellungen konfrontiert. Wenn eine solche Situation längere Zeit besteht, kann es zur psychischen Belastung, zu Angst, zu Depression oder gar zur psychischen Dekompensation kommen. Findet man in dieser Krisensituation keine konstruktive Lösung, kann sich ein chronisches psychisches Leiden entwickeln. Um einem solchen Szenario vorzubeugen, ist ein psychotherapeutisch orientiertes Gespräch notwendig. Kann das Problem nicht medizinisch gelöst werden ist ggf. auch eine rechtliche oder sozialpädagogische Beratung erforderlich ist.

Burnout-Syndrom (depressive Erschöpfung, ausgebrannt und „ausgepowert“ zu sein): 

Alle diese Begriffe beschreiben eine Überforderung und Ratlosigkeit und deuten auf die Grenzen unserer Ressourcen hin. Sie können eine schwerwiegende dauerhafte Krise und einen Rückzug mit sich bringen. Eine rechtzeitig eingeleitete Psychotherapie und/oder Pharmakotherapie kann die Dauer und Schwere der Störung wesentlich reduzieren. Die Therapie hilft auch bei Findung der inneren Ressourcen und Auswegen aus der Krisensituation.

Tausende Probleme (Nervenzusammenbruch / Anpassungsstörung): 

Damit beschreiben wir meistens eine alltägliche Überforderung, die sich chronisch aufgestaut hat. Wir denken aber auch an die schicksalhaften, privaten, finanziellen Sorgen und Probleme z.B. in der Partnerschaft oder Nachbarschaft, mit denen wir unerwartet konfrontiert werden. Diese Probleme lassen sich meistens nicht auf Anhieb beheben und wir werden immer wieder damit konfrontiert. Man hat Schwierigkeiten, sich davon abzugrenzen, eine neue Strategie im Umgang mit dem Stress zu finden. Diese Überforderung staut sich auf und droht mit einem psychischen und/oder körperlichen Zusammenbruch. In einer solchen Situation ist eine rechtzeitige psychotherapeutisch orientierte Therapie sehr wichtig.

ADHS: 

Bei der Aufmerksamkeits-Hyperaktivitätsstörung ist man eine lange Zeit davon ausgegangen, dass es mit dem Eintritt ins Erwachsenenalter zu einer Rückbildung kommt. Inzwischen weiß man, dass tatsächlich in vielen Fällen die Störung auch noch im Erwachsenenalter festzustellen ist und alltagsrelevante Probleme verursachen kann. Man spricht dann von einem adulten ADHS. Es handelt sich bei einem ADHS um eine Problematik, die im Kindesalter beginnt und mit Schwierigkeiten vor allem bei der Aufmerksamkeit und der Impulskontrolle sowie einer motorischen Unruhe / Bewegungsdrang (Hyperaktivität) einher geht. Im Vorschulalter steht zumeist ein hyperaktiv-impulsives Verhalten im Vordergrund. Mit zunehmendem Alter werden jedoch oftmals die Aufmerksamkeitsdefizite immer deutlicher erkennbar, während die motorische Unruhe abnimmt. Unter Erwachsenen dann ist die Aufmerksamkeitsstörung ohne ausgeprägte Hyperaktivität am häufigsten. Man kann 3 verschiedene Subtypen bzw. Erscheinungsbilder unterscheiden, bei denen entweder die Aufmerksamkeitsstörung oder die Hyperaktivität im Vordergrund stehen oder bei denen ein gemischtes Erscheinungsbild vorliegt. Die Diagnosestellung erfolgt nach einer ausführlichen neurologischen und psychiatrischen Befragung und Untersuchung, Fragebogendiagnostik, Labor- und EEG-Diagnostik sowie ggf. ergänzenden neuropsychologischen Testung. Im Zweifel können noch weitere Untersuchungen wie eine Bildgebung des Gehirns (MRT / CCT) oder auch die Auswertung von Schulzeugnissen erforderlich werden. Die Behandlung erfolgt in aller Regel ambulant und multimodal, wobei zu den wichtigsten Maßnahmen Psychotherapie, Coaching, Psychoedukation, ggf. Ergotherapie und eine Pharmakotherapie gehören.